Featuring:
Theresa Anheuser, Andreas Barth
Der Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in Deutschland hat erhebliche Auswirkungen auf jagdliche Praktiken und das Ökosystem im Allgemeinen. Während die Behörden versuchen, das Virus einzudämmen, müssen sich die Jäger in einer komplexen Landschaft aus Vorschriften, Technologien und ökologischen Folgen zurechtfinden.
Einblicke von deutschen Jägern wie Theresa Anheuser und Andreas Barth scheinen Licht auf die Herausforderungen und Anpassungen, die in den betroffenen Gebieten erforderlich sind.
Theresa Anheuser sagt, dass der Ausbruch der ASP zu einer erheblichen Störung das gewöhnlichen Jagens geführt hat. Je nachdem, wo sich das Jagdgebiet befindet und in welche Sperrzone es fällt, ist Jagen fast zum Erliegen gekommen, sagt sie.
„Es gilt ein ausschließliches Jagdverbot für alle Wildarten, wenn ein totes Wildschwein gefunden und positiv auf ASP getestet wurde. Ist dies der Fall, wird das Gebiet abgesperrt und mit Wärmebilddrohnen, Suchteams und Kadaversuchhunden nach weiteren Kadavern abgesucht“, erklärt Theresa.
Wird die ASP jedoch in einem Schweinezuchtbetrieb mit Hausschweinen festgestellt, gibt es Sperrzonen und Beschränkungen, aber das Jagen ist theoretisch unter bestimmten Bedingungen möglich.
Theresa Anheuser
„Andere Wildarten wie Rehe, Füchse und Dachse können weiterhin normal bejagt werden, da sie nicht an ASP erkranken können. Wildschweine dürfen auch gejagt werden, allerdings unter verschiedenen Bedingungen, die vom zuständigen Tierarzt festgelegt werden. So müssen Sie beispielsweise die Innereien eines Wildschweins bei einer Sammelstelle abliefern und dürfen sie nicht im Wald entsorgen. Man darf das Fleisch auch nicht verkaufen oder aus der Sperrzone mitnehmen; es ist nur für den Eigenverbrauch bestimmt“, sagt Theresa.
Ein anderer Jäger aus Deutschland, Andreas Barth, fügt hinzu, dass es sein erster Gedanke ist, ob er in den von der ASP betroffenen Gebieten überhaupt jagen wolle.
„Ich mache mir Sorgen, dass sich ASP aufgrund mangelnder Jagdhygiene unnötigerweise ausbreiten könnte. Die Frage, die man sich stellen muss, ist: Muss ich dort überhaupt jagen? In einem ASP-Gebiet sieht die Jagd aufgrund der strengen Maßnahmen und Vorschriften anders aus. Das jagen ist nicht, wie wir es kennen, denn die Regeln werden durch das Bundesseuchengesetz bestimmt“, sagt Andreas.
Die Kombination von Jagdverboten hat auch zu Bedenken hinsichtlich des ökologischen Gleichgewichts geführt. Theresa Anheuser warnt, dass dadurch der Wildbestand nicht kontrolliert wird, was zu einem Anstieg der Wildschweinpopulationen führt.
„Die von Wildschweinen verursachten Schäden lassen sich nicht eindämmen, da ihr Jagen in den geschädigten Gebieten nicht erlaubt ist, und sie können ungehindert Wiesen, Weinberge und andere Kulturen verwüsten. Das Verbot auf Wildschweine zu jagen führt natürlich zu einem Anwachsen der Population, was wiederum zu mehr Schäden führt“, so Theresa.
Sie fährt fort, dass dies das Ökosystem auch auf andere Weise beeinflussen kann. Da Wildschweine bekanntlich Allesfresser sind, werden die Jungtiere, die im Frühjahr geboren werden, zur leichten Beute.
„Mit anderen Worten: Sie greifen aktiv in die Populationen anderer Wildarten ein, indem sie deren Jungtiere fressen. Eine Population wird durch das Anwachsen seiner Population die einer anderen Art reduziert. Ganz zu schweigen davon, dass der Verzicht auf die Jagd sowie die so genannten ASP-Zäune, die die Ausbreitung der ASP verhindern sollen, zu Inzucht zwischen den Wildarten und zum Genaustausch führen“, erklärt Theresa.
Barth ergänzt dies, indem er auf die umfassenderen Auswirkungen auf das lokale Ökosystem hinweist: „Der Ausbruch der Krankheit verändert alles. Wildschäden werden auch weiterhin ein Problem darstellen, und es stellt sich die Frage, wer für die erhöhten Kosten aufkommen wird.
Theresa Anheuser
Die Jäger bemerken, dass der Einsatz der Wärmebildtechnik einen entscheidenden Fortschritt bei der Bekämpfung der ASP darstellt.
„Mit der Wärmebildtechnik können Jäger Wildschweine noch effektiver erlegen und schnell und sicher nach Kadavern suchen. Drohnen mit Wärmebildtechnik tun dies bereits aus der Luft. Sie überfliegen die Gebiete, in denen tote Wildschweine gefunden wurden, so dass ein großes Gebiet schnell und sicher abgesucht werden kann“, sagt Theresa.
Andreas Barth stimmt dem zu und stellt fest, dass die Wärmebildtechnik das Jagderlebnis verbessert, insbesondere im Hinblick auf die durch die ASP auferlegten Einschränkungen.
„Wir jagen bereits mit Wärmebildtechnik, die die Wildschweinjagd grundlegend verändert hat. Indem wir unseren begrenzten menschlichen Sehsinn mit Hilfe dieser Instrumente verbessern, können wir sie auch in der Dunkelheit erkennen und jagen. Wir sind nicht mehr auf da natürliche Licht angewiesen, und wir können länger jagen. Auf diese Weise lässt sich die gesamte Population der Wildschweine reduzieren. Auf diese Weise wird das Krankheitsrisiko verringert – durch das Management der Wildbestände“, sagt er.
Andreas Barth
Der deutsche Jäger zeigt sich jedoch weiterhin besorgt darüber, wie wenig Einfluss die Jäger auf die Beschränkungen haben, die nach dem Sperren eines verseuchten Gebiets verhängt werden.
„Wir haben nur eine beratende Funktion und haben die Maßnahmen zu tolerieren. Dazu gehören ein Verbot das Gebiet zu betreten, der Einsatz von behördlich beauftragten Drohnensuchteams, bei denen auch Wärmebildtechnik eine Rolle spielt, und das Töten von Wildschweinen, die in dem Gebiet gefunden werden. Ich glaube aber, dass wir noch enger mit den Behörden zusammenarbeiten sollten, um eine Ausbreitung der verseuchten Gebiete zu verhindern, sagt Andreas Barth.
Theresa stimmt ihm zu und fügt hinzu, dass die Zusammenarbeit von entscheidender Bedeutung ist, da die ASP alle betrifft: von den Schweinezüchtern über die Verbraucher bis hin zu Wanderern, denen das Betreten der Sperrgebiete untersagt ist, sowie den anderen Landwirten, die über die von Wildschweinen verursachten Schäden klagen.
„Natürlich ist es sehr schwierig, die ASP zu bekämpfen, denn es gibt keinen Impfstoff, und es ist fast unmöglich, sie zu aufzuhalten. Man kann Autos und Kleidung desinfizieren, aber das macht nicht jeder. Und solange Essensreste an der Grenze zu Deutschland oder überall aus Autos geworfen und dann von Wildschweinen gefressen werden, wird sich das Virus weiter ausbreiten. Wir können nur versuchen, die Geschwindigkeit des Ausbruchs zu reduzieren und das Bejagen von Wildschweinen zu erleichtern, damit möglichst viele erlegt und damit vor der Seuche geschützt werden können“, sagt die deutsche Jägerin.
Theresa Anheuser
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