Ein Mufflon zu erlegen, kann oft als echter Test für die Fähigkeiten eines Jägers angesehen werden. Es ist sehr schwer, diesen extrem wachsamen Tieren nahe zu kommen. Aber was genau sind sie? Und was muss man über sie wissen, um sie erfolgreich zu jagen? Fragen wir doch mal ein paar erfahrene Jäger: Riccardo Tamburini aus Italien und Stefan Orman aus Schweden.
Das Mufflonschaf, das oft als Vorfahre des Schafs angesehen wird, ist aus dem Nahen Osten zu den Mittelmeerinseln eingewandert. Heute jedoch berichten Jäger und Naturliebhaber aus ganz Kontinentaleuropa, dass sie dieses Tier gesichtet haben. Während es nicht sonderlich überraschend ist, in Italien ein Mufflon zu sehen, ist es schon etwas ungewöhnlich, wenn man in Schweden auf ein Mufflon trifft.
„Die Art wurde irgendwann vor dem Zweiten Weltkrieg nach Schweden gebracht und meist mit Hausschafen gemischt, um zu helfen, die Lebensmittelknappheit infolge der Situation in der Welt zu überwinden. Und da das Mufflonschaf nicht als Haustier war angesehen war, gab es Schlupflöcher in den Gesetzen, die es zuließen, mit ihnen mehr Nahrungsmittel für die Menschen erzeugen.
Sie wurden in Gehegen gehalten, und in den späten 1990er bis frühen 2000er Jahren entkamen einige Tiere, und das Mufflonwild begann sich zu vermehren. Inzwischen gibt es offiziell fünf Mufflonpopulationen, die über ganz Südschweden verstreut sind.
Sie breiten sich weiter aus, und das Mufflonwild gilt nicht als einheimische Art und kann als invasive Art, die nicht zur schwedischen Fauna gehört, ganzjährig gejagt werden. Sie sind Pflanzenfresser, können aber auf fast jeder Vegetation überleben und schaden der einheimischen Fauna nicht allzu sehr.
Mufflonschafe können in sehr rauem Klima und Gelände überleben und sind in der Regel in Herden anzutreffen, außer zu bestimmten Zeiten im Jahr, wenn die Männchen allein unterwegs sind“, erklärt Stefan Orman, ein einheimischer Jäger aus Schweden.
Trotz der relativ lockeren Jagdregeln ist das Mufflon jedoch kein leichtes Jagdziel. „Die Jagd auf Mufflons ist etwas recht Außergewöhnliches und Aufregendes, denn sie sind unglaublich schwierig zu jagen. Und das Fleisch ist sehr gut, mit Merkmalen einer Mischung aus Wild und Schaf.
Ich jage gerne jede Art, die mich vor eine Herausforderung stellt. Aber es ist auch so viel mehr als das. Für mich ist es, ein Teil der Natur zu sein. Es fühlt sich mir einfach besser an, mein eigenes Essen zu jagen. Dabei ist auch die Erhaltung von Wildtiere ein wichtiger Faktor.
Für eine gesunde Wildtierpopulation ist es wichtig, dass man sorgfältig auswählt, welche Tiere man schießt und welche nicht. Wenn wir sorgfältig auswählen, können wir sicherstellen, dass das Revier nicht überbevölkert wird und es nicht zu wenig Nahrung oder zu viele Krankheiten gibt“, erklärt der schwedische Jäger.
Für seinen Kollegen aus Italien, Riccardo Tamburini, war der Anfang Mufflonschafe zu jagen mehr aus pragmatischen Grund: „Ich habe mit dem Jagen von Mufflonschafen angefangen, weil es eines der Tiere ist, die wir hier in meinem Revier jagen dürfen. Obwohl es sich um eine nicht-einheimische Art handelt, wird ihre Anwesenheit hier toleriert, und wir können sie wie alle anderen Huftiere, wie Rehe oder Wildschweine, jagen.“Riccardo Tamburini
Auch wenn Mufflonschafe schwieriger zu bejagen sind als bestimmte andere Arten, so sind die Grundsätze, die man bei der Jagd auf sie anwenden sollte, dennoch dieselben.
„Um erfolgreich zu sein, muss man das Verhalten der Tiere gut kennen: was sie fressen, wie sie sich vor dem Wetter schützen, wie, wann und wo sie schlafen, die Paarungszeiten und so weiter. Das ist wichtig, um vorhersagen zu können, was sie tun und welche Spuren sie hinterlassen werden“, erklärt Stefan.
Um genauer zu sein, sind es zwei Dinge, die man wissen muss. Erstens können sie sich leicht in fast jedem Gelände bewegen. Zweitens fügt Riccardo hinzu, ist ihr ist ihr erstaunliches Sehvermögen: „Sie haben unglaublich scharfe Augen und können jede noch so kleine Bewegung um sie herum wahrnehmen.“
Um sie zu finden, muss man sich ein wenig anstrengen – es hängt stark von der Region ab und kann von Land zu Land sehr unterschiedlich sein. „In Italien können Mufflons überall leben: Man findet sie in den Bergen auf den höchsten Felsen, und im offenen und bewaldeten Gelände wie Rehe“, erzählt Riccardo. Er fügt aber auch hinzu, dass sie sich ganz bestimmte Gebiete aussuchen und nicht so weit verstreut leben wie andere Arten. Das bringt natürlich seine eigenen Probleme mit sich – wie Inzucht.
Wenn Sie bis hierher gelesen haben, sollten Sie sich bereits darüber im Klaren sein, dass das Jagen von Mufflonwild keine einfache Sache ist. Dabei kann die Wärmebildtechnik besonders nützlich sein, auch wenn sich sicher sein kann, dass sie Ihnen die Arbeit nicht abnimmt – nicht beim Mufflonschaf. Wie wählt man also das richtige Instrument?
„Ein einhändiger Spotter wie das Axion 2 XG35 ist für mich bei der Pirschjagd das Beste. Damit brauche ich weniger zu bewegen, wenn ich im Wald eine Mufflonherde entdecke. Wenn man vom Ansitz aus jagt, ist ein größeres Gerät wie das Telos XP50 oder ein Merger LRF XP50 am besten geeignet. Ich brauche kein extrem leistungsfähiges Instrument wie das Merger LRF XL50, weil die Entfernungen im Wald eher kurz sind und man die Tiere aus der Nähe sehen kann und man auch mit einem mittelpreisigen Gerät alle Details gut erkennt“, erzählt Riccardo.
Weiter im Norden ist die Situation ein wenig anders. Wegen des Klimas und der Landschaft braucht man vielleicht mehr Leistung, warnt Stefan: „Aus gesetzlichen Gründen können wir nur handgehaltene Geräte zum Spähen verwenden. Und das Fernglas sollte eine niedrige NETD, eine gute Erkennungsreichweite und ein weites Sehfeld haben. Das Merger LRF XP50 oder das XL50 wird dieser Aufgabe gerecht. Aber dafür bevorzuge ich eigentlich das Telos LRF XP50 zum Erkennen. Dann benutze ich ein normales Fernglas, um zu bestimmen, ob es die Tiere sind, nach denen ich suche.”
Wenn man sein Wärmebildinstrument dabei hat, soll man seine Tarnung nicht vergessen – auch darauf achten, dass man auch seine Hände und sein Gesicht bedeckt, um nicht gesehen werden.
Die übrige Ausrüstung hängt auch von Ort und Vorlieben ab, aber hier ist, was Stefan bevorzugt: „Ein Zielfernrohr mit großer Reichweite und mit mittlerer Vergrößerung, wie mein Schmidt & Bender 3-20×50 PM II Ultra Short. Ich verwende den Svemko Pure L QD oder Svemko Magnum 1.0 QD Schalldämpfer wegen deren unglaublichem Verhältnis von Dämpfung zu Gewicht. Und dabei, dass ich am häufigsten mein Bergara B14 Wilderness HMR Carbon in 300wm benutze, ist die Geräusch- und Rückstoßreduzierung angenehm. Mit einem Zweibein würde ich mich für Atlas entscheiden.“
Die Pirschjagd auf Mufflons ist vielleicht am meisten beliebt, zum Teil wegen der Herausforderung und des Gefühls eines großen Erfolgs nach einer erfolgreichen Jagd. Riccardo weist jedoch darauf hin, dass man zu Anfang besser vom Ansitz aus jagen sollte: „Wenn man sich mit der Identifizierung von Mufflonschafen nicht auskennt, ist es besser, sie vom Stand in der Nähe einer Salzstelle zu jagen, damit man mehr Zeit hat, die richtigen Tiere auszuwählen.“
Stefan erzählt auch, dass man in Schweden auch auf Drückjagd mit Hunden gehen darf. Aber hier sind er und Riccardo sich einig: Die Pirschjagd im Wald ist „interessanter und lohnender, weil sie den Jäger und seine Fähigkeiten mehr auf die Probe stellt“.
Riccardo weist auch darauf hin, dass die von Wahl der davon abhängt, welches Wild man ernten will. „Die männlichen Tiere vernachlässigen während der Brunft ihre Vorsicht, dagegen leben die weiblichen und jungen Tiere in Herden, so dass es schwierig ist, sich ihnen auf offenem Gelände zu nähern. Dazu müssen man ein guter Schütze sein, denn man muss oft aus großer Ferne schießen. Wenn man also im Wald Mufflonwild jagt, muss man leise, ruhig und gut getarnt sein. Es ist wichtig, die Tiere zu sehen, bevor sie einen sehen.
Wenn der entscheidende Moment gekommen ist, muss es seine Hausaufgaben gemacht haben, denn die Auswahl des richtigen Tieres hängt stark von der gesamten Population in seinem Revier ab. „Es ist äußerst wichtig, so viel Information wie möglich über die Population zu sammeln. Vielleicht gibt es zu viele große Widder oder zu wenige. Dann können man entscheiden, welche Tiere man schießen kann. All das wird dann in das Abwägen einfließen, ob man es sich leisten kann, ein Lamm oder einen Schafbock zu schießen. Dann muss man auch wissen, wie sie sich auf die schädlichen Arten in demselben Gebiet auswirken. Es gibt keine einfachen Antworten auf diese Frage. Aber der Schutz der Wildtiere steht im Mittelpunkt“, erklärt Stefan.
Selbst man Zahlen und Pläne hat, darf man den Auswahlprozess nicht überstürzen. „Ich muss Mufflonschaf sehr, sehr genau durch das Fernglas untersuchen. Es ist leicht, junge oder alte Auen oder Lämmer zu erkennen, aber es ist schwieriger, die Böcke mittleren Alters zu unterscheiden: Ich muss die Entwicklung der Hörner durch das Fernglas eingehend studieren“, erzählt Riccardo.
Wenn es eine Sache gibt, die man tun muss, bevor man auf Jagd von Mufflonwild geht, dann ist es, sich auf eine Herausforderung vorzubereiten. Erwarten Sie nicht, dass es ein Spaziergang wird – unsere Jäger raten sogar dazu, sich stundenlang mit der Art zu befasst, bevor man überhaupt daran denkt, sein Gewehr mitzunehmen. Aber wenn man zum ersten Mal auf die Jagd geht, hat man das Gefühl, dass sich die Mühe gelohnt hat – jeder, der schon einmal Wildschafe gejagt hat, stimmt zu, dass es kaum mit etwas anderem zu vergleichen ist.
Stefan Orman
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