Featuring:
Riccardo Tamburini, Joel Henrysson and Stefan Orman
Das Aufspüren von Tieren ist eine entscheidende Fähigkeit für jeden Jäger, die scharfes Beobachten und genaue Kenntnis des Verhalten der Tiere erfordert.
Drei passionierte Jäger laden Sie auf eine Reise in die Wildnis ein, auf der sie ihr Fachwissen mit Ihnen teilen und Ihnen helfen, die Kunst – oder vielleicht auch die Wissenschaft – des Spurenlesens zu entdecken. Es erwarten Sie wertvolle Tipps, praktische Tricks und genaue Einblicke, also lassen Sie uns mal damit anfangen.
Riccardo Tamburini, ein erfahrener Jäger aus Italien, sagt, dass es beim Erkunden des Waldes aus vielen verschiedenen Gründen schwierig ist, wilde Tiere zu entdecken: das Timing, die Tatsache, dass sie uns zuerst hören und sehen, oder einfach, weil sie im Augenblick nicht da sind, wo wir uns befinden.
„Aber ein Tier ist nun mal ein Tier. Und eine seiner Überlebenstechniken ist es, immer die gleichen Dinge in einem bekannten Gebiet zu tun. Das Erkunden neuer Gebiete ist immer mit Risiken verbunden. Aus diesem Grund ist das Jagdgebiet von Raubtieren viel größer als das Gebiet, in dem ihre Beutetiere leben. Ein erfahrener Jäger muss wissen, welche Tiere sich in einem bestimmten Gebiet aufhalten, und das Revier Lesen Können ist eine der wichtigsten Fähigkeiten, die man haben muss“, betont Riccardo.
Riccardo Tamburini
Ein anderer begeisterter Jäger, der schwedische Experte Joel Henrysson, stimmt dem zu und fügt hinzu, zu wissen, wie man Zeichen in der Wildnis interpretiert, den Unterschied zwischen Erfolg und Misserfolg im Revier ausmachen kann.
„In Schweden, wo ich hauptsächlich Wildschweine und Rehe jage, spielt die Fährtenarbeit eine entscheidende Rolle beim Identifizieren von Wildbewegungen, dem Vorhersagen des Verhaltens und dem Verbessern der Erfolgschancen beim Jagen. Sowohl beim Finden von einem Tier beim Jagen als auch beim Helfen, das Leiden eines verletzten Tiers zu beenden“, sagt Joel.
Riccardo Tamburin
Im Hinblick auf das Aufspüren von Wild im Rahmen der Jagd erklärt der schwedische Jäger Stefan Orman, dass dies ist, womit er am liebsten seine Zeit im Revier zubringt.
„Es fühlt sich eher wie eine Situation „Von Angesicht zu Angesicht“ an und ist ziemlich schwierig. Bei dieser Form von Jagen sind Lesen des Reviers und Verstehen von Tierverhalten in den verschiedenen Jahreszeiten von größter Bedeutung. Es gibt viele Fragen, die man beantworten muss, bevor man jagen geht: Wo schlafen die Tiere und finden sie Nahrung, wann sind sie aktiv, wie verhalten sie sich bei unterschiedlichem Wetter, welche Spuren oder Schäden hinterlassen sie nach dem Fressen oder Laufen, wie riechen sie und wie sehen ihre Ausscheidungen aus“, sagt Stefan.
Stefan Orman
Riccardo Tamburini fährt fort und scheint Licht auf diese Fragen.
„Zum Beispiel ein Hirsch oder ein Wildschwein gehen immer die gleichen Wege auf der Suche nach Nahrung. Während der Paarungszeit hinterlassen die Männchen viele Zeichen ihrer Erregung auf den Bäumen und am Boden. Außerdem können die Spuren viel über Geschlecht, Klasse und Alter eines Tieres verraten. Eine kleinere und eine breitere Spur verraten uns, dass dort wahrscheinlich eine Hirschkuh mit einem Kalb vorbeigelaufen ist.
Wenn wir Glück haben und der Boden weich ist, können wir dann auch das Gewicht des Tieres abschätzen, indem wir die Tiefe der Spur auswerten. Natürlich ist der Kot ein klarer Hinweis darauf, wer für ihn verantwortlich ist: Die Form verrät uns, zu welchem Tier er gehört, und bei Raubtieren können wir sogar erkennen, welches Tier ihre Beute war“, erklärt Riccardo.
Stefan fügt hinzu, dass die Fragen im Fall von Wildschweinen manchmal schwieriger zu beantworten sind, da diese Tiere schnell herausfinden, wann es sicher ist, sich hinauszuwagen.
„In einigen Gebieten mit vielen Menschen haben sich die Wildschweine daran gewöhnt, zu erkennen, ob unser Geruch frisch ist oder nicht. Wenn viele Jäger in dem Gebiet aktiv sind, werden die Tiere auch aktiver sein, wenn die Wahrscheinlichkeit geringer ist, dass die Jäger unterwegs sind. In vielen Fällen bedeutet dies nachts von 2 Uhr morgens bis 5 Uhr morgens. Wenn so gut wie keine Menschen in der Gegend sind, sollten sich Wildschweine „normal“ verhalten und frühmorgens, spätabends oder nachts zum Fressen herauskommen“, sagt der Jäger.
Stefan Orman fährt fort und betont einen wichtigen Aspekt, den viele Jäger vergessen – den Wind zu ihrem Vorteil zu nutzen.
„Ich habe diesen Ratschlag vor vielen Jahren von einem irischen Profi-Pirschjäger gelernt, und viele Leute haben noch nie davon gehört. Das heißt, dass man die Tiere mit dem Wind dazu bringt, zu einem zu kommen. Ein Beispiel: Sie sind auf der Pirsch auf einige Hirsche und wissen, dass sich vor Ihnen, hinter einem großen Hügel, eine Stelle befindet, an der sie sich gerne sammeln oder fressen.
In diesem Fall kann es sie verwirren, wenn Sie mit dem Wind im Rücken dorthinlaufen, so dass sie denken, Sie kämen aus der anderen Richtung. Das liegt daran, dass der Wind über den Hügel und dann über die Tiere geht, bevor er aus der anderen Richtung wieder nach unten gesaugt wird“, sagt Stefan.
Da Joel Henrysson in der Regel Wildschweine und Rehe jagt, hat er einen kleinen „Spickzettel“ zusammengestellt, der zum Aufspüren dieser Tiere sehr hilfreich sein kann. Sehen Sie sich 5 wichtige Aspekte an, auf die Sie in diesem Bereich achten sollten.
1. Spuren und Fußabdrücke
2. Losung und Kot
3. Zeichen von Fressen
4. Schlafplätze und Ruhebereiche
5. Geräusch und Geruch
A deer footprint on the left, a boar footprint on the right.
Schließlich sind sich die Jäger einig, dass der Einsatz von Wärmebildtechnik bei der Fährtenarbeit ebenfalls von entscheidender Bedeutung ist, da sie das Aufspüren und Auffinden der Tiere wesentlich erleichtert.
Joel Henrysson stellt fest, dass die moderne Technologie einen echten Wandel bewirkt hat: „Geräte wie Wärmebildgeräte ermöglichen es mir, Wärmesignaturen von Tieren selbst in dichter Vegetation oder völliger Dunkelheit zu erkennen. Wenn herkömmliche Ortungsspuren auf eine kürzliche Aktivität hindeuten, kann ein Wärmebildgerät die Anwesenheit eines Tieres bestätigen, ohne das Gebiet zu stören. Es ist perfekt, um die Populationen und das Herdenmanagement zu überblicken. Und da ich hauptsächlich Wildschweine jage, wäre ich ohne ein gutes Wärmegerät völlig verloren.“
Joel Henrysson
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