Die europäischen Länder haben eine beneidenswerte Jagdtraditionen. Sie werden seit Hunderten von Jahren von einer Generation zur nächsten weitergegeben, prägen Gemeinschaften und vermitteln jungen und angehenden Jägern die wichtigsten Werte. Gleichzeitig verändern Technologien wie die Wärmebildtechnik die Art und Weise vom Jagen. Da wir der festen Überzeugung sind, dass das eine das andere nicht ausschließen muss, versuchen wir, ein Gleichgewicht zwischen beiden Welten zu finden – der alten und der neuen.
Deutschland ist für vieles bekannt, auch für seine tief verwurzelten Jagdtraditionen. Sie werden von einem Jäger zum anderen und damit von einer Generation zur nächsten weitergegeben und sind heute noch nahezu so verbreitet wie vor Hunderten von Jahren. „Das ist etwas, was die meisten Jäger praktizieren, und es zeigt, wie viel Respekt und Ehrfurcht man dem Tier und der Natur entgegenbringt“, sagt Matthias Lusch, ein lokaler Jäger. Er fügt hinzu, dass die Waidgerechtigkeit die Grundlage der deutschen Jagdethik ist.
Matthias‘ Amtskollegin aus Deutschland, Theresa Anheuser, erzählt uns, dass, wenn sie die am meisten verbreitete heimische Tradition auswählen müsste, es wahrscheinlich das Jagdhornblasen wäre: „Es spielt keine Rolle, ob es sich um eine Drückjagd, eine Pirsch oder einen Jagen vom Anstand. Wenn jemand das Jagdhorn spielen kann, wird es benutzt“.
Matthias erklärt, dass bestimmte Traditionen vom Gastgeber der jeweiligen Jagd abhängen: „Er legt die Regeln für seine Jagd fest und welche Traditionen und Bräuche er lebt, damit diese auch in der nächsten Generation eingehalten werden. Eine Tradition, die alte Jäger noch praktizieren, ist, dass junge Jäger erst ein Jahr lang nur Raubtiere jagen dürfen, bevor sie Hirsche oder Wildschweine jagen können.
Christoph Studeny, ein Jäger aus dem benachbarten Österreich, erzählt uns, dass auch in seinem Heimatland jahrhundertealte Traditionen gepflegt werden, von denen es zu viele gibt, um sie aufzuzählen. Sie decken alle Aspekte der Jagd ab, auch die Kleidung. „Es gibt zum Beispiel Jagdhüte mit traditionellen Trophäen darauf. Das können die Zähne eines Rotfuchses sein oder zum Beispiel die Haare einer Gämse – das hängt von der Region ab, in der man jagt.“
Natürlich gehen die Bräuche weit über das Aussehen des Jägers hinaus. Für Christoph sind diejenigen am wichtigsten, die das Tier ehren: „Mit dem so genannten letzten Biss finden haben wir ein Weise, die erfolgreiche Jagd zu würdigen, der Kreatur ihre letzte Mahlzeit für den Weg nach oben zu geben und uns für die Ernte der besten Fleischqualität zu bedanken.“
Die Jagdtraditionen sind in der Regel auf Ehre, Fairness und Respekt vor der Natur ausgerichtet. Das Gleiche gilt für den Einsatz der Wärmebildtechnik. „Die wichtigsten Veränderungen, die das Wärmebildsehen mit sich gebracht hat, sind die ethischen Veränderungen. Ganz gleich, ob Sie es zur Rettung eines Rehkitzes benötigen oder ob Sie das richtige Wildschwein in einer Rotte identifizieren müssen: Wärmebildsehen ist äußerst nützlich. Das gibt uns natürlich einen großen Vorteil gegenüber den Wildtieren, aber es erlaubt uns auch, ethischer zu handeln als bisher“, erklärt Christoph.
Sowohl Theresa als auch Matthias stellen fest, dass die Wärmebildtechnik äußerst hilfreich ist, wenn es um die Minimierung von Schäden in der Landwirtschaft geht. „Wildschweine verursachen in der Regel große Schäden im Mais- und Getreideanbau, aber auch in Weinbergen. Mit der Wärmebildtechnik wurde es möglich, das Wild schnell und gezielt zu jagen“, sagt Theresa.
„Wir können jederzeit Wildschweine und Raubtiere jagen. Niemand ist mehr auf das Mondlicht angewiesen, fügt Matthias hinzu.
Vielleicht gibt es in jedem Bereich des Lebens diejenigen, die Innovationen begrüßen, und diejenigen, die sich ihnen widersetzen. Doch beim Jagen bedeutet das Aufkommen von Neuem nicht, dass das Alte verschwindet. „Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Technologie nicht bedeutet, dass die alten Traditionen, wie z. B. das Tier auf die rechte Seite zu legen und ihm den letzten Bissen zu geben, in Vergessenheit geraten – eher im Gegenteil“, sagt Theresa.
Matthias glaubt auch, dass wir modern Technologie und langjährige Traditionen in Einklang bringen können: „Die Technologie verändert nur die Art und Weise, wie wir jagen, aber sie steht der Tradition selbst nicht im Weg. Manche Jäger glauben, dass die Tiere keine Chance mehr haben, und jagen deshalb nicht mit neuer Technologie. Es ist jedoch besser, nachts mit Wärmebildgeräten zu jagen, bevor man auf Tiere schießt, die nicht als männlich oder weiblich identifiziert werden können, insbesondere bei Wildschweinen. Ich denke, es kommt darauf an, Technologie vernünftig und im Rahmen der Gesetze einzusetzen.
Auch Theresa unterstreicht die Bedeutung einer sorgfältigen Nutzung von Technologie – und einer verantwortungsvollen Entwicklung. „Es ist besonders wichtig, dass Technologie präzise und zuverlässig ist und mit Bedacht und in Maßen eingesetzt wird. Wir Jäger haben die Pflicht, das Leiden von Tieren zu vermeiden. Dann soll auch die Ausrüstung möglichst fehlerfrei sein, um unnötiges Leid zu vermeiden“, meint die deutsche Jägerin.
Ein Blick in die Zukunft
Wenn wir über Technologie, Innovation und ihr Verhältnis zur Tradition sprechen, ist es immer interessant, in die Zukunft zu gucken. Und obwohl (noch) keiner von uns ein Hellseher ist, sind unsere Botschafterinnen und Botschafter ziemlich optimistisch, was die Zukunft angeht. „Neue Erfindungen und Produkte werden mit Sicherheit unsere Traditionen und Gewohnheiten verändern, aber das muss nicht unbedingt schlecht sein. Wenn ich auf die vergangenen fünf Jahre zurückblicke, wird mir klar, wie viele Chancen und Möglichkeiten uns das Wärmebildsehen gebracht hat. Ich freue mich auf die Zukunft, auf die neuen Erfindungen und darauf, wie es uns als Jäger unterstützen wird“, erzählt der österreichische Jäger.
Matthias ist der Meinung, dass jeder Jäger selbst die Verantwortung für das Erhaltung von Traditionen übernehmen muss: „Es ist meine Aufgabe, diese Traditionen aufrechtzuerhalten und weiterzugeben. In Deutschland sagen wir, wenn das Brauchtum der Nation stirbt, stirbt auch die Seele der Nation. Es liegt also an uns, unseren Charakter zu zeigen und das zu bewahren, was uns unsere Väter und Großväter gelehrt haben, während wir zugleich offen sind für neue Technologie.“
Theresa geht auch auf das Ansehen vom Jagen ein. Obwohl wir hart daran arbeiten, zu zeigen, dass es weit über das Erschießen hinausgeht, wird dies von manchen nicht wahrgenommen. „Tausende von Jägern in Deutschland sind derzeit auf der Suche nach Rehkitzen, um sie vor dem Abschießen zu retten. Dies ist nur eine der vielen Aufgaben, die die Jagd mit sich bringt. Deshalb hoffe ich, dass das Jagen in den nächsten Jahren nicht weiter erschwert wird. Jäger sind auch Naturschützer; sie arbeiten mit den Landwirten zusammen und kümmern sich um das Wohlergehen des Wildes“.
Wir hoffen sehr, dass immer mehr Menschen das Jagen so ansehen können, wie Theresa – und alle unsere Botschafter – es ansehen. In der Zwischenzeit werden wir hart daran arbeiten, dass das Wärmebildsehen in den nächsten fünf Jahren noch mehr Möglichkeiten für Jäger und Naturliebhaber eröffnen wird.
Bevor Sie ein Nacht- oder Wärmebildgerät kaufen, vergewissern Sie sich bitte, dass Sie die örtliche Gesetzgebung einhalten und es nur verwenden, wenn es erlaubt ist. Unsere Botschafterinnen und Botschafter kommen aus verschiedenen Ländern und sind viel unterwegs, was ihnen die Möglichkeit gibt, verschiedene Geräte zu testen. Wir fördern oder unterstützen keinerlei gesetzwidrige Nutzung unserer Geräte irgendwelcher Art. Wenn Sie mehr über die Vorschriften bezüglich der Ausfuhr- und Verkaufsbeschränkungen erfahren möchten, besuchen Sie bitte den folgenden Link: Richtlinie für Export- und Verkaufsbeschränkungen.